Titelbild
von www.odendorf.org. Blick über
den Orbach auf die Alte Katholische Kirche St. Peter und
Paulus. (Foto April 2001)
|
Alte
Katholische Kirche St. Peter und Paulus, Am Zehnthof,
12./16. Jahrhundert. (Foto
April 2001)
|
Die
Alte Katholische Kirche St. Peter und Paulus zählt mit zu
den ältesten und hervorragend erhaltenen Gotteshäusern
im Rheinland, die kleine Pfarrkirche ist Ziel so mancher
Ausflügler aus der Region und insbesondere aus den
Ballungszentren Bonn und Köln. Geschichte: Die kleine
Kirche wurde von Missionaren an einem Wallfahrtsweg zu einer
vorchristlichen Gerichtsstätte in der Eifel errichtet, die
von christlichen Missionaren in ein Heiligtum des Erzengels
Michael umgewandelt wurde. Das kleine Gotteshaus wurde den
Apostelfürsten St. Petrus und Paulus gewidmet und stand
einst auf dem Gebiet der fränkischen Königsvilla
Hockebur. Über den Ort Odendorf selbst wird bereits in
Abschriften von Traditionsurkunden des Bonner Cassiusstiftes aus
dem 8. Jahrhundert berichtet. Patronatsrechte, insbesondere über
die Kirche, hatten nicht nur die Kölner Erzbeschöfe
sondern auch der Deutsche Orden, der Graf von Jülich, die
Herren von Blankenheim und auch die Karthause St. Alban in
Trier. Schon 1274 sind in der kleinen Kirche ein Pastor und ein
Vikar tätig. Dem jeweiligen Pfarrherrn ging es nicht gerade
schlecht. Nach einem Einkünfteverzeichnis aus dem Jahre
1521 gehörten zum Pfarrhof lang die Kirchgas 30
Morgen zehntfreies Ackerland und über fünf Morgen
Wiesen. Dazu standen dem Pastor von etlichen Höfen die
Zehnten von Lämmern, Ferkeln und Rübsamen zu. Dafür
musste er allerdings einen Widder und einen Eber für die
Gemeinde halten sowie die Ewige Lampe in der Kirche mit Rüböl
unterhalten. Ab 1550 wurde die Pfarrstelle fallweise vom Papst
beziehungsweise durch die Trierer Karthause vergeben. Das
Gotteshaus ist eine dreischiffe aus Bruchstein erbaute
Pfeilerbasilika, an deren Nordseite römisches Gusswerk
eingebaut wurde. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche in
einen Hospitalneubau einbezogen. 1912 zog der damalige Pastor
Karl Welter aus dem alten, längst viel zu klein gewordenen
Gotteshaus aus und in die direkt gegenüber neue gebaute
Kirche ein. Seit dem gehört die Pfarrei St. Petrus und
Paulus zu den wenigen Gemeinden, die zwei Kirchen unterhalten.
|