Die Politiker sollen handeln

Datum: 18.12.02

Quelle: Blickpunkt, 51. Woche, 32. Jahrgang

REALSCHULE / Swisttaler Elterninitiative will nicht locker lassen
Heimerzheim:
(art) Ein „Schul-Fiasko“ für das kommende Schuljahr befürchtet die „Elterninitiative Weiterführende Schulen Swisttal“. Wie deren Vertreterinnen Claudia Maeding und Susanne Kandolf erklärten, sollen deshalb die Swisttaler Eltern weiterhin über Sachstand und Entwicklung informiert werden. „Fakten sind nach wie vor, dass Euskirchen seine Realschulen für Swisttaler Schüler schließt“, erklärten die beiden Sprecherinnen der Elterninitiative. Selbst wenn die Kölner Bezirksregierung Euskirchen anweisen sollte, Swisttaler Kinder weiterhin zu nehmen, wäre es für Eltern kaum zumutbar, ihre Kinder in einer „solch vergifteten Atmosphäre“ nach Euskirchen zur Realschule zu schicken. Auch habe die Stadt Euskirchen deutlich gemacht, dass kaum vernünftiger Fachunterricht an ihren Realschulen mehr möglich sei, weil die Fachräume als Klassenräume genutzt würden. Eine Entlastung hätten auch die Neubauten in Zülpich und Mechernich keineswegs gebracht. Für Rheinbach gelte nach wie vor die Aussage, dass „definitiv keine Kinder aus Heimerzheim, Strassfeld und Ollheim“ an der dortigen Realschule angenommen würden. Auch von der Realschule Medinghoven, so Claudia Maeding und Susanne Kandolf, habe die Elterninitiative die Information, dass dort nicht unbegrenzt Kinder aufgenommen werden könnten, die andernorts abgelehnt worden seien.
„Unseres Erachtens sind die Zahlen für eine eigene Swisttaler Realschule sehr wohl gegeben“, bekräftigten die Vertreterinnen der Elterninitiative.
So seien bislang Zuzüge in die Neubaugebiete ebenso wenig berücksichtigt worden wie Einpendler aus Metternich und aus Weilerswist. Wenn Kinder von dort die Heimerzheimer Hauptschule besuchen, würde dies ohne weiteres auch für eine Realschule der Fall sein, ist die Elterninitiative überzeugt. Gleiches gelte für die Höhenorte der Stadt Bornheim wie Brenig und Waldorf, die einen kurzen Weg nach Heimerzheim hätten. „Wir hoffen, dass die Politiker endlich beweglich werden“, verweisen Claudia Maeding und Susanne Kandolf auf den Vorschlag eines Schulzweckverbandes mit den Nachbargemeinden Weilerswist, Bornheim und Alfter. Allerdings sollte der Standort auf jeden Fall Heimerzheim sein, in Verbindung mit der Hauptschule. Mit einem anderen Standort wäre die Elterninitiative nur als Übergangslösung einverstanden.
Nach einem ersten Info-Abend in der Aula der Hauptschule Anfang Dezember, an der Swisttaler Kommunalpolitiker ebenso teilnahmen wie Vertreter der Nachbarkommunen, will die Elterninitiative eine weitere solche Veranstaltung anbieten. Bis dahin will sie sich bei der Swisttaler Gemeindeverwaltung über die weitere Entwicklung in Sachen Schulzweckverband informieren und auch die Anmelde-Zahlen für das kommende Schuljahr überprüfen.